Es war der 6. August 2015 als Diana das einzig Richtige tat - laut sein !
Diana schreibt einen Hilfeaufruf in die damals öffentliche Gruppe "Moabit hilft" und rief die Menschen auf, zu helfen, bringt Essen, Wasser, Obst, Windeln, egal, auf dem Gelände des LAGeSo (heute nennt sie die
Abteilung LAF) sitzen ca. 1.500 Menschen, Kinder, Alte, Babys, Verletzte, Schwangere, Männer, Frauen, Familien bei 30°C ohne Versorgung!
Menschen kommt und helft.
Damit begann alles.
Und Moabit hilft leistete humanitäre Ersthilfe und dokumentiert Behördenversagen, das sich über Monate hinzog. Berliner*innen halfen, standen zusammen und unterstützen dort, wo eine Senatsverwaltung komplett versagte.
Gemeinsam versorgten wir täglich 1.500 Menschen mit Essen, Hygieneartikeln, Kleidung. Sogar mit ärztlicher Versorgung. Das ging bis spät in die Nacht, denn alle wollten sicher stellen, dass
niemand auf der Straße schläft, niemand unversorgt bleibt.
Monatelang stand auf dem Gelände ein Zelt, welches wir notdürftig als MediPoint eingerichtet hatten und ehrenamtliche ÄrztInnen, PflegerInnen, Hebammen versorgten die Betroffenen.
Alles, jede Banane, jedes Stück Seife, jede Tablette, alles aus den Spenden von BürgerInnen aus Berlin, ach, aus dem ganzen Bundesgebiet, sogar aus dem Ausland.
Schnell entstanden neue Initiativen, wie die Nachtschicht, die Teegruppe, die Gruppe, die am Wochenende Essen im kleinen Tiergarten ausgab.
Man kann sie gar nicht alle nennen. Aber eins ist sicher, alle haben Großartiges geleistet.
Aber auch bei den spontan entstandenen Unterkünften bildeten sich UnterstützerInnengruppen.
Überall wurde die Zivilgesellschaft aktiv. Die einen weniger, die anderen mehr politisch.
Auch wir professionalisierten uns immer weiter, aus der Initiative wurde ein Verein: Die überparteiliche Lobby für Geflüchtete.
Geflüchete wie Nichtgeflüchtete wurden Teil von Moabit hilft.
Wir stabilisierten unseren Standort, um weiterhin den Menschen nah sein zu können, Unterstützung, Sachspenden und Beratung geben zu können.
Politisch wurden wir aktiver und aktiver.
Denn zu unserer praktischen und humanitären Hilfe sind wir politisch aktiv. Denn es reicht nicht, zu helfen, Probleme müssen auf politischer Ebene gelöst werden. Und wir machen Druck.
Wir sitzen in Gremien, Ausschüssen, besuchen die BVV und das Abgeordnetenhaus. Schulen fragen uns für Workshops an, Verbände bitten um Unterstützung bei Anhörungsvorbereitungen, Schüler und Studenten leisten ihre Praktika bei uns, wir sind Einsatzort für sechs Bundesfreiwillendienstleistende.
Wir fördern Integration durch unterschiedliche Projekte, kooperieren mit anderen Organisationen.
Unser Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe, wir arbeiten auf Augenhöhe mit den Geflüchteten und fordern dies auch von Behörden und Politik ein.
Und Eins ist sicher: WIR WIRKEN !
Wir werden nicht aufhören, denn die heutige Situation ist nicht besser, sie ist anders!
Es ist noch so viel zu tun.
Wenn du uns helfen möchtest, unabhängig, überparteilich und unbequem zu bleiben, [ werde Fördermitglied ].
Refugees welcome
Leider haben wir den allerersten Post nicht mehr, wir dachten doch damals im Leben nicht daran, dass wir den heute bräuchten.
Daher begnügen wir uns mit einem Screenshot eines Erfahrungsberichtes aus dem August 2015 (s.o.) und Fotos aus der Zeit von damals bis heute.