"Wir schaffen das!"
Mit diesen Worten reagierte Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende August 2015 auf den in Deutschland ankommenden Flüchtlingsstrom. Die chaotischen Zustände an der Berliner Erstaufnahmestelle in Moabit sorgten damals bundesweit für Schlagzeilen.
Der Verein "Moabit hilft" war als einer der ersten zur Stelle, um humanitäre Hilfe zu leisten. Viele weitere Initiativen in der ganzen Stadt entstanden. Drei Jahre sind seitdem vergangen. Wie geht es den Berliner Flüchtlingshelfern mittlerweile?
Annette Miersch hat nachgefragt.
Sie ist das wohl bekannteste Gesicht der Berliner Flüchtlingshilfe - Diana Henniges, Gründerin und Chefin des Vereins "Moabit hilft". Freundlich-gelassen managt die 41-jährige gerade den Umzug des Vereins in neue Räume auf dem Gelände des Landesamtes für Gesundheit und Soziales. 2015 nahmen es die Flüchtlingshelfer der ersten Stunde hier mit überforderten Behörden auf. Heute wird immer noch gekämpft: Zum Beispiel für das Bleiberecht am bundesweit bekannten Standort - mit dem neuen Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten:
"Die haben uns Monate - fast ein Jahr lang gedrängt auszuziehen. Wir haben aber gesagt, wir sind auch gerne bereit, uns da anzuketten, wenn wir am Ende nichts bekommen."
Der Widerstand hat sich gelohnt. Das Land beteiligt sich nun an der Miete. Diana Henniges zeigt sich 3 Jahre nach dem Krisen-Sommer noch angriffslustiger. Inzwischen ist sie medien- und politikerfahren und Flüchtlingshelferin im Hauptberuf: Der Verein finanziert zweieinhalb feste Stellen. - Trotzdem ist Henniges nach eigenen Worten in vielen Fällen "natürlich total resigniert und auch enttäuscht auf Grund der Entwicklung. Wir haben uns sehr viel mehr Unterstützung von der Senatsverwaltung erhofft." Es gebe einzelne Akteure, die sich "unglaublich bemüht" zeigten - aber auch sehr viele die sagten: Jetzt sei es aber auch mal gut, jetzt seien auch mal andere dran.
Wie am Anfang fühle sie sich immer noch als Störenfried, müsse um jeden Platz in jeder politisch relevanten Arbeitsgruppe kämpfen. Diana Henniges will trotzdem zickig und unnachgiebig bleiben.
[ Hören Sie hier den ganzen Beitrag ], in dem Sie ebenso Sophia Schlette von Encourage e.V. und Christian Lüder vom Netzwerk
"Berlin hilft" kennenlernen.