Wir Drei vom Moabit hilft e.V. haben seit Jahren auskunftsgeschützte Privatadressen und aktuell sind wir gespannt, ob man sie wieder verlängert, denn es ist jedes Mal ein Kampf!
Immer wieder versucht man uns einzuschüchtern, Situationen sind bedrohlich.
Es stehen "Glatzen" vor der Tür oder laufen im Treppenhaus rum oder befragen Nachbarn über uns.
In der Öffentlichkeit wird man erkannt und einem deutlich gezeigt, dass man besser aufpassen sollte, indem man mit dem Finger erst auf uns zeigt und dann die bekannte Bewegung für
"Halsaufschlitzen" mit dem Zeigefinger quer über den Hals zeigt.
Es werden tote Vögel auf die Fußmatte gelegt oder Abos in unserem Namen abgeschlossen.
Man erhält Nachrichten, dass das Kind (deutlich beschrieben) an der U-Bahn (Nennung der Haltestelle wo man wohnt) beim Einsteigen zukünftig vorsichtig sein soll,
dass ihm nix passiert.
Man bekommt Fotos der Familie zugesendet, die man selbst nicht fotografiert hat.
Man wird beschimpft und die Fantasien derer überschlagen sich bei den gewünschten Vergewal****n.
E-Mail mit Beleidigungen und "Verwünschungen" sind Daily Business.
Dass sie wirklich vor nichts Halt machen, wird einem wieder mal in den Momenten deutlich, wenn wir eine auf den Namen eines unserer Kinder abgeschlossenen Lebensversicherung
erhalten.
Wir kennen das Gefühl, täglich über unsere Schultern zu schauen, auf dem Nachhauseweg genau aufzupassen, in unserem Wohnhaus Zettel aufzuhängen und die Nachbarn zu bitten aufzupassen oder die Haustür bitte zu schließen.
Zu Demos oder anderen Veranstaltungen gehen wir nicht alleine, Hin- und Rückwege machen wir nur in Begleitung.
Wir lassen uns nicht nach Hause fahren, weil wir nicht möchten, dass jemand unsere Adresse kennt.
Eine von uns musste bereits umziehen, weil die Bedrohung zu massiv wurde.
Das ist Deutschland.
So ergeht es Menschen, die sich für Humanität und Menschenrechte einsetzen.
Wir machen weiter!
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