Es gab so viele schlechte Tage auf dem Lageso-Gelände....dieser Tag war wahrlich einer der Schlimmsten
***** Triggerwarnung *****
<<Das Bild habe sich eingebrannt, sagt Diana Henniges. „Ich kann das nicht vergessen.“
Mohameds Mutter,die zu ihr gelaufen kommt. Die sagt,dass ihr Kind weg sei.
Henniges, Leiterin des Vereins „Moabit hilft“,steht auf einer Treppe vor einem Backsteingebäude auf dem Gelände des Berliner Landesamts für Gesundheit und Soziales – dem Lageso –in der
Moabiter Turmstraße.
Hier stand sie auch vor fünf Jahren, am 1. Oktober 2015, als Aldiana J. auf sie zukam und ihr ein Bild von Mohamed zeigte.
Eine kleine Frau mit langen, roten Haaren, Ende 20, die kein Deutsch spricht. Aber Diana Henniges versteht trotzdem, worum es geht, holt einen Kollegen, der übersetzen kann, für die Details.
Sicherheitsleute haben die Mutter zu Henniges geschickt, weil ihr Flüchtlingshilfeverein und die Caritas ehrenamtlich eine Kinderbetreuung improvisiert haben.
Mitten auf diesem labyrinthischen Gelände, das im Sommer und Herbst 2015 ständig überfüllt ist, auf dem Tausende Migranten [Anmerkung von uns: Geflüchtete !!] jeden Tag anstehen, die meisten
für die Erstregistrierung.
Mohameds Mutter, die schon öfter beim Lageso war, sei zu dem Zeitpunkt noch erstaunlich ruhig gewesen, erinnert sich Henniges. „Der kommt wieder."
Als Aldiana J. „Der kommt wieder“sagt, ist es etwa 14 Uhr. Um diese Zeit hat Mohamed das Lageso-Gelände gegenüber dem Kleinen Tiergarten bereits verlassen.
An der Hand seines Entführers, einen Teddy im Arm, der nicht sein eigener ist.>>
Ein Bericht von von Marion Kaufmann / Tagesspiegel