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Raed ertrank vor der griechischen Küste.

نحن آسفون جداً لخسارتكم و نفكر بكم في هذا الوقت الصعب

 

Raed war der, der immer allen geholfen hat.

Wenn Dir etwas fehlte, Du kein Geld mehr hattest, Hilfe beim Renovieren brauchtest, egal was, Raed war da, immer.

Er wuchs auf mit seinen Geschwistern, den Eltern, den Cousinen, Cousins. Einer der Cousins ist „unser“ Ahmad.  

Ahmad und Raed wuchsen gemeinsam auf, sie trennte knapp 5 Jahre. Raed war der Große, der Vernünftige.

Am Tag spielte man zusammen Fußball, ein großes Hobby von Raed. Und er war richtig gut. Abends aß man zusammen, denn die Mütter von Ahmad und Raed sind Schwestern.

Vor ungefähr 17 Jahren verliebte sich Raed in Farah und sie heirateten. Ihr größtes Glück waren ihre drei Kinder. Raid war immer für seine Kinder da. Brachte ihnen das Fahrradfahren bei. Sie haben viel zusammen gelacht, sie waren glücklich.

Bis Syrien zu gefährlich wurde. Ahmad verließ Syrien in 2015. Raed wollte nicht, er wollte bei der Familie bleiben. So trennten sich ihre Wege. Raed blieb.

In Syrien war Raed Bäcker für Süßwaren. Alle liebten seine Baklava. Aber das Leben wurde immer schwerer. In seiner Stadt kämpften viele. Die Amerikaner an der einen Seite, die kurdischen Kräfte, die Russen, der Iran, Dschihadisten, zu viele. Es wurde immer gefährlicher, es gibt kaum noch Arbeit, er sah keine Zukunft mehr.

Also machte er sich auch auf den gefährlichen Weg über die Türkei nach Griechenland. Viermal versuchte er es, bis Griechenland zu kommen, viermal wurden er durch griechische und türkische Beamte in die Türkei zurückgeschoben. Die Pushbacks, die ja so gerne abgestritten werden.

Vor ein paar Tagen telefonierte Ahmad noch mit ihm, fast drei Stunden. Über die Familie. das Leben, die Schwierigkeiten. Raed wollte aber nicht aufgeben. Sein Traum war eine Bäckerei für hochwertige Süßwaren, eine Zukunft für sich und seine Familie.

Gestern Abend wurden die Träume zerstört. Er ertrank vor der griechischen Küste.

Auch wir wissen kaum was überwiegt. Die Trauer oder die Wut, dass wieder ein Mensch sterben musste, weil es keine sicheren Fluchtwege gibt.

Zu trösten ist schwer.

Ahmad erinnert sich, dass Raed immer viel zu viel Kaffee getrunken hat, kämpft mit den Tränen. Alles was er sagen kann:
"So ist das Leben."

 

 


Seit 2014 sind bei der Flucht über das Mittelmeer 30.309 Menschen gestorben, im Jahr 2024 sind es bisher mindestens 1.405 Menschen. Und sie sterben weiter.


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