In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 riefen Nationalsozialisten dazu auf, jüdische Geschäfte und Synagogen zu zerstören und der Hass rollte durch die Straßen Deutschlands.
Die Synagogen brannten, jüdische Läden werden ausgeraubt und demoliert, Jüd*innen verschleppt oder ermordet.
Angeführt in erster Linie von Parteistellen der NSDAP und Einheiten der SA sowie Behörden insbesondere der Polizei und Feuerwehr aber ebenso Schulklassen, „einfache“ Nachbar*innen, Männer, Frauen
nahmen Teil und unterstützen die Gewalttaten gegen Juden.
»Die Bevölkerung stand ringsherum und gaffte«
Nach Aussage des Historikers Raphael Gross nahmen etwa zehn Prozent der deutschen Bevölkerung am Pogrom teil.
Spätestens an diesem Tag konnte jede*r in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden waren.
Jüd*innen wurden von nun an in nie dagewesenem Ausmaß verfolgt, verschleppt und diskriminiert. Jüdinnen und Juden durften fortan keinen Handel, kein Handwerk und kein Gewerbe mehr betreiben.
Diskriminierungen, Verbote und Auflagen wurden immer mehr, sie umfassten das gesamte alltägliche Leben - den Juden in Deutschland wurde damit jegliche Existenzgrundlage genommen. Wer konnte,
flüchtete aus Deutschland.
Der Bezeichnung Reichskristallnacht ist verharmlosend, sie bezieht sich auf die überall verstreuten Glasscherben vor den zerstörten Wohnungen, Läden und Büros, Synagogen und öffentlichen
jüdischen Einrichtungen.
Reichspogromnacht ist der korrekte Begriff.
Und es begann mit Hetze, Lüge, Hass.
2024
Jüd*innen werden beleidigt, bespuckt, bedroht, attackiert – wegen ihres Glaubens, weil sie als Jüd*in erkennbar sind.
Jüd:innenfeindlichkeit ist schon lange in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Der Anfang war gestern, wir sind mittendrin.
Es ist heute so wichtig wie damals.
Gegen Antisemitismus und Rassismus in Deutschland, Europa und überall!
Kein Vergessen, Widerstand dem Faschismus!
Quelle: https://www.lpb-bw.de/reichspogromnacht