
Wenn Minderjährige flüchten, steht das Familienleben still – für lange Zeit.
Eltern müssen eine unvorstellbare Entscheidung treffen: Ihr Kind allein auf die Flucht schicken, wissend um die Gefahren.
Diese Kinder hoffen, eines Tages in Sicherheit mit ihrer Familie wiedervereint zu sein – ein Recht, das ihnen zustehen sollte, denn die UN-Kinderrechtskonvention garantiert jedem Kind das Recht
auf elterliche Fürsorge und Schutz.
Doch für minderjährige syrische Geflüchtete mit subsidiärem Schutzstatus gilt das nicht mehr.
Mit einem politischen Trick wurde die Familienzusammenführung bereits jetzt ausgesetzt: Früher wurden Anträge vorrangig bearbeitet, wenn das Kind kurz vor der Volljährigkeit stand. Nun nicht
mehr.
Laut einer Anweisung an die Internationale Organisation für Migration (IOM) und deutsche Botschaften dürfen syrische Kinder und Jugendliche keine vorrangige Bearbeitung mehr
erhalten.
Die Folge: Wartezeiten von vier bis fünf Jahren, so die Einschätzung von Insidern uns gegenüber.
Grund dafür ist eine Deckelung: Seit 2018 werden nur 1.000 Visa pro Monat für Angehörige subsidiär Schutzberechtigter ausgestellt. Ein Recht, das für die nun Minderjährigen keines mehr ist!
Deutschland bekennt sich zu Kinderrechten – doch in der Praxis verhindert die Politik die Familienzusammenführung.
Die Familie als Anker ist für diese Minderjährige somit unerreichbar.
Allein in einem fremden Land kämpfen diese Kinder mit Traumata und Unsicherheit. Fachkräfte fordern seit Jahren mehr Unterstützung, doch Ressourcen fehlen.
Daher fordern wir:
Die Familienzusammenführung muss sofort wieder ermöglicht werden!
Und die Frage bleibt:
Wie lange überlässt Deutschland die Verantwortung für diese Kinder und Jugendlichen weiterhin der Zivilgesellschaft und ihre Eltern, Familie der Taliban oder wahlweise dem Tod??!