Moabit hilft e.V. steht vor dem Aus - 10 Jahre Engagement in der Turmstr. 21 endet

Nach über zehn Jahren unermüdlicher Arbeit für Geflüchtete und sozial benachteiligte Menschen stehen wir, Moabit hilft e.V., vor dem Aus. Am 1. Juni 2025 verlieren wir unsere Räumlichkeiten in der Turmstraße 21 – ohne Aussicht auf eine Alternative. 


Besonders erschütternd ist, dass der Vermieter, der uns die Kündigung ausgesprochen hat, niemand anderes ist als die Stadt Berlin, vertreten durch die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM). 


Seit 2014 leisten wir Arbeit, die eigentlich durch staatliche Strukturen abgesichert sein müsste. 


Wir beraten Menschen in sozialen und asylrechtlichen Fragen, unterstützen bei Behördengängen, bieten Sprachmittlung an und geben Sachspenden aus – und das an über 300 Tagen im Jahr. 


Unser Angebot war stets eine niedrigschwellige, unbürokratische Anlaufstelle für diejenigen, die in der Stadt keinen anderen Platz finden.


Trotz dieser wichtigen sozialen Funktion haben wir niemals Fördergelder von Bezirk, Land oder Bund erhalten. Unsere Arbeit wurde ausschließlich durch Spenden und ehrenamtliches Engagement getragen. 


2018 haben wir die Räumlichkeiten in der Turmstraße 21 übernommen – ein Gebäude in katastrophalem Zustand. Offene Kabel, kaputte Fußböden, Wasserschäden, aus den Angeln gerissene Türen und marode sanitäre Einrichtungen waren nur einige der Mängel, mit denen wir täglich konfrontiert waren. 


Reparaturen wurden von der BIM nur notdürftig durchgeführt, wenn überhaupt.
Dennoch zahlten wir bis heute 160.436 Euro Miete – obwohl wir seit 2020 keinen gültigen Mietvertrag mehr hatten. 


Wir haben eigene Mittel investiert, um das Gebäude nutzbar zu machen: Böden saniert, Wände gestrichen, Brandschutzmaßnahmen ergriffen – immer in der Annahme, dass unsere Arbeit an diesem Ort eine Zukunft hat. 


Doch trotz unserer jahrelangen Investitionen wurde eine Vertragsverlängerung mehrfach abgelehnt. 


Die offizielle Begründung lautet, dass landeseigene Gebäude nicht mehr an NGOs vermietet würden. 


Diese Entscheidung steht jedoch in direktem Widerspruch zu einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) aus dem Jahr 2020, der das Gelände ausdrücklich als Standort für soziale und gesundheitliche Dienstleistungen vorsieht.
Während sich andere Einrichtungen auf dem Gelände halten konnten, wird unsere Anlaufstelle nun ersatzlos geschlossen. 


Wir haben gekämpft – für unseren Standort und vor allem für die Menschen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind. 


Trotz direkter Appelle an politisch Verantwortliche gab es keine nachhaltige Unterstützung.
Einzelne Politiker*innen setzen sich weiterhin für unseren Verbleib ein, doch bisher ohne Erfolg. 


Wenn wir gehen müssen, verliert Berlin eine der wenigen stabilen und verlässlichen Beratungsstellen für Schutzsuchende und Menschen in Not. 


Nach zehn Jahren voller Einsatz, unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit und finanziellen Belastungen lässt uns die Stadt Berlin im Stich. Am 1. Juni 2025 sollen wir die Turmstraße 21 verlassen. 


Doch wir werden nicht aufhören, für die Schwächsten dieser Stadt da zu sein.
Unsere Arbeit wird weitergehen – egal wo. 


Wir fordern die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung auf, endlich Verantwortung für die Menschen zu übernehmen, die ohne unsere Unterstützung völlig auf sich allein gestellt wären. 


Empört euch! Unterstützt uns!

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Haus R

10559 Berlin

 

Fon +49 30 35057538

info@moabit-hilft.com

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Diana Henniges +49 160 964 80003

diana@moabit-hilft.com

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